Ein bewegtes Leben hat sie allemal. Nicht nur beruflich, sondern auch privat hat Melanie Griffith mit Höhen und Tiefen zu kämpfen. Schon früh wird ihr Körper zu ihrem Markenzeichen und sie bekommt vermehrt freizügige Rollenangebote. Im Laufe der Zeit hat sie immer wieder mit Drogenmissbrauch zu kämpfen und verliert zwischendurch oft den Anschluss an die jungen Kolleginnen. Das führt dazu, dass die erfinderische Schauspielerin neben dem Film auch andere Wege einschlägt. So geht sie zum Beispiel an den Broadway oder versucht sich in der Serienwelt, wie beispielsweise in Hawaii Five-0.
Die Löwen sind los!
Als Tochter von Alfred Hitchco*cks Muse Tippi Hedren, kommt Melanie Griffith schon früh mit dem Leben im Showbusiness in Berührung. Nach der Trennung ihrer Eltern zieht sie mit ihrer Mutter nach Los Angeles. Dort wächst sie mit drei Stiefbrüdern und diversen Tigern und Löwen auf, die Tippi und ihr Mann Noel Marshall für den Film „Roar - Die Löwen sind los“ aufziehen. Melanies Karriere beginnt mit einem Auftritt in einem Werbespot als sie gerade mal neun Monate alt war. Später folgen kleinere Statisten-Rollen unter anderem in dem Film „The Harrad Experiment“, wo sie im Alter von 14 Jahren den 22-jährigen und bereits zweimal geschiedenen Don Johnson kennenlernt.
Ihr erstes anerkanntes Leinwand-Debüt gibt sie 1975, als sie in Arthur Penns Film „Die heiße Spur“ eine Ausreißerin im Teenager-Alter spielt. Durch ihre überzeugende Darbietung der anzüglichen Nacktszenen beginnt ihr Körper zum Markenzeichen zu werden und verschafft ihr weitere freizügige Rollen, wie zum Beispiel in den Filmen „Ha-Gan“ und „Joyride“ (beides 1977).
Drogen und Awards
Mit zunehmendem Erfolg fühlt sich Melanie Griffith auch mehr und mehr Alkohol und Drogen zugeneigt. Das bleibt Produzenten und Studios nicht verborgen und sie kommt immer seltener für große Rollen in Betracht. So kommt es, dass sie sich an der Arbeit im TV versucht. Am Set vom Fernsehfilm „Und jetzt wird sie Soldat“ (1981) trifft sie auf ihren zweiten Ehemann Steven Bauer, der ihr in der Folge hilft das Drogenproblem in den Griff zu bekommen und Schauspielstunden zu nehmen. Die Disziplin soll sich auszahlen, als Regisseur Brian De Palma Melanie für den Film „Der Tod kommt zweimal“ castet. Für ihre sexy und witzige Performance erhält sie eine Golden-Globe-Nominierung sowie einen Award der National Society of Film Critics als Beste Nebendarstellerin.
Das war der Startschuss für zahlreiche weitere Hauptrollen, wie zum Beispiel in „Gefährliche Freundin“ (1986), „Cherry 2000“ (1987) und „Stormy Monday“ (1988). All das gipfelt in ihren damaligen Karriere-Höhepunkt, als sie für die Darbietung der Sekretärin Tess McGill in „Die Waffen der Frau“ einen Golden Globe als Beste Schauspielerin in einer Comedy und eine Oscar-Nominierung als Beste Schauspielerin erhält. Ein nicht überstandener und immerwährender Drogenmissbrauch machen ihre Arbeit vermehrt problematisch. So kommt es zu ihrem ersten Aufenthalt in einer Entzugsklinik, nach dessen Abschluss sie erneut Kontakt mit Don Johnson aufnimmt. Sie wird schwanger und heiratet ihn erneut im Jahr 1989.
Eine Blondine zu viel
In ihrem zweijährigen Klinikaufenthalt sind einige junge Schauspielerinnen wie Julia Roberst, Michelle Pfeiffer und Jodie Foster nachgekommen und für Melanie Griffith ist es sehr schwer die verlorene Zeit aufzuholen. So folgen zunächst einige Flops, zum Teil auch weil sie für die falschen Rollen gecastet wird. Ein zartes Comeback feiert sie mit dem Film „Nobody's Fool - Auf Dauer unwiderstehlich“ (1994). 1995 folgt die TV-Miniserie Buffalo Girls, für die sie erneut eine Golden-Globe-Nominierung erhält.
Als sie 1996 bei den Dreharbeiten zu „Eine Blondine zuviel - Two much“ Antonio Banderas kennenlernt, die beiden eine Affäre beginnen und sich anschließend von ihren jeweiligen Ehepartnern trennen, um zusammen zu sein, sorgt ihr Privatleben wieder für einigen Wirbel. Ganz im Gegensatz dazu läuft ihre berufliches Leben. Nach den letzten beiden Filmen („Ein neuer Tag im Paradies“ und „Citizen Kane - Die Hollywood-Legende“), die ihr Wertschätzung einbrachten, folgen einige Produktionen ohne Erfolg. Es kommt erschwerend hinzu, dass sie erneut in eine Entzugsklinik geht, da sie inzwischen abhängig von Schmerzmitteln ist.
Neue Wege
Da ihre Filmkarriere zu stagnieren scheint, entschließt sich Melanie Griffith andere Möglichkeiten auszuprobieren. Sie versucht es am Broadway und erntet für ihre Rolle als Roxie Hart im Musical Chicago viel schwärmerisches Lob der New Yorker Theaterkritiker. Nach ihrem Auftritt in der Serie Twins im Jahr 2005 folgen ein weiterer Klinikaufenthalt und eine längere Durststrecke, was Rollen betrifft. 2014 bis 2016 hat sie eine wiederkehrende Rolle als Scott Caans Mutter in Hawaii Five-0.
Im gleichen Jahr stehen Melanie Griffith und Antonio Banderas das letzte Mal gemeinsam vor der Kamera und zwar für den Film „Automata“. Danach reicht Griffith die Scheidung ein.
